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Neun Monate Jugendstrafe für Rostocker Ausschreitungen

Rostock (AFP) — Zu neun Monaten Jugendstrafe ohne Bewährung wegen schweren Landfriedensbruchs hat das Amtsgericht Rostock am Donnerstag einen 18jährigen Rostocker verurteilt, der an den Krawallen in Rostock-Lichtenhagen von Ende August beteiligt war. Zwei weitere Jugendliche wurden zu Jugendarrest verurteilt, der durch die Untersuchungshaft abgegolten ist. Zuvor waren bereits ein Jugendlicher zu einem Jahr Jugendstrafe auf Bewährung und ein weiterer zu Arrest verurteilt worden.

Wie der Rostocker Oberstaatsanwalt Martin Slotty mitteilte, befinden sich noch 23 Personen wegen der Krawalle in Untersuchungshaft. Gegen elf Beschuldigte ist bereits die Aburteilung im beschleunigten Verfahren beantragt. Gegen zwei Heranwachsende und einen Jugendlichen wurde Anklage wegen schweren Landfriedensbruchs erhoben.

Der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Christoph Brandt (CDU), kündigte eine zügige Aufklärung der Rostocker Ereignisse an. Der Ausschuß soll prüfen, wie es zu den umstrittenen Zuständen vor der Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber in Rostock in den Wochen vor der Randale kommen konnte, und die Einsätze der Polizei während der Krawalle kritisch durchleuchten. Brandt hoffe in drei Monaten einen Zwischenbericht vorlegen zu können.

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