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Europa im Krieg

Seit einigen Wochen diskutieren in der taz Schriftsteller und andere Intellektuelle über den Krieg im ehemaligen Jugoslawien — mit teilweise sehr konträren Positionen, wie sich an den Debattenbeiträgen von Dunja Melcic und Lothar Baier ablesen ließ. Vergangene Woche bezeichnete Herta Müller den Krieg als Angriffskrieg der Serben, Mirko Kovac zeichnete ein Porträt von Milosovic, dem jetzigen Präsidenten Serbiens. Heute setzt Claudio Magris die Reihe „Europa im Krieg fort“, die im übrigen von verschiedenen ausländischen Zeitungen, wie dem Züricher Tages-Anzeiger, dem Wiener Standard und dem Madrider El Pais übernommen wird. Claudio Magris, Jahrgang 1939, stammt aus Triest, einem Ort an der italienisch-slowenischen Grenze. Der italienische Germanistikprofessor, der über den Habsburg-Mythos in der österreichischen Literatur promovierte und heute in Triest lehrt, gilt als ein ausgezeichneter Kenner der südosteuropäischen Literatur. Er porträtierte unter anderem seine Stadt, die Grenzstadt „Triest. Eine literarische Hauptstadt in Mitteleuropa“ (deutsch 1987 bei Hanser) und verfaßte ein Buch über die „Donau. Biographie eines Flusses“ (1988, wiederum Hanser).

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