: Neuenlander Straße: Entscheidung vertagt
■ Straßen-Alternativen sollen geprüft werden
Der Beschluß zum achtspurigen Ausbau der Kreuzungen Neuenlander Straße/Friedrich-Ebert- Straße und Neuenlander Straße/ Langemarckstraße ist gestern von der Stadtbürgerschaft vertagt worden. Die Ampelfraktionen wollen erst im Dezember 1992 entscheiden. Bis dahin soll der Verkehrsfluß ins Güterverkehrszentrum (GVZ) durch die Verbreiterung der Abfahrten von der B 75 verbessert werden. Außerdem wurde beschlossen, die Änderung des Flächennutzungsplanes für die Trasse der A 281 vorzubereiten.
Bis Dezember sollen die vom Beirat, seinen Fraktionen und Einzelpersonen vorgebrachten Alternativen zum Kreuzungsausbau überprüft werden. Darunter fallen eine Übergangstrasse von der Richard-Dunkel Straße über das ehemalige Kocks-Gelände sowie zahlreiche verkehrsleitende Maßnahmen.
Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Reinhard Barsuhn, prognostizierte in der Bürgerschaftsdebatte eine Verdoppelung des LKW-Verkehrs bis zum Jahr 2005. Übergangsmaßnahmen bis zur Fertigstellung der A 281 seien „unumgänglich“, sagte Barsuhn, jedoch dürfe man die Anwohner mit diesen Maßnahmen „nicht unnötig verärgern.“
Jens Meier-Hedde lehnte für die CDU-Fraktion die erneute Vertagung der Verkehrsprobleme beim GVZ ab. Der Senat stehe vor dem gleichen Problem wie bereits vor sieben Jahren. Ohne Anbindung des Verkehrs würde das „wirtschaftliche Sahnestück“ GVZ vertrocknen.
Der grüne Dieter Mützelburg sieht in dem verabschiedeten Antrag eine Chance für mehr Bürgerbeteiligung. „Wir haben großen Widerstand in der Bevölkerung, die geplante Bürgerbeteiligung ist bislang nicht geschehen“, erklärte der Grüne. Gleichzeitig sagte er: „Die Lösung des Problems schaffen wir aber nur dann, wenn wir den Verkehr auf die Schienen bringen.“
FDP-Fraktionschef Heinrich Welke lobte, daß erstmals die Planfeststellung für die Trassierung der A 281 mit den Koalitionspartnern schriftlich verankert sei. Wirtschaftssenator Jäger ergänzte: „Damit sind wir weiter als in den Koalitionsvereinbarungen, wo es noch um die Linienführung geht.“ mad
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen