»Weitgehend akzeptiert«

■ Tage der ausländischen Mitbürger in Marzahn beginnen

Marzahn. Die 5.500 Ausländer in Marzahn sind nach Einschätzung des Bezirksbürgermeisters Andreas Röhl »weitgehend akzeptiert«. Umfragen vom Frühjahr dieses Jahres hätten gezeigt, »daß die Leute zwar allgemein gegen Ausländer sind, aber Revolten wie in Rostock hier nicht möglich wären«, sagte Röhl gestern vor Journalisten.

Insgesamt sind nur drei Prozent der Marzahner Bevölkerung Ausländer. 2.500 von ihnen leben schon seit langer Zeit dort, einige sind mit Deutschen verheiratet. Weniger gut integriert sind 1.500 ehemalige Vertragsarbeiter aus Vietnam, 500 Juden aus der ehemaligen Sowjetunion, ebenso viele Aussiedler aus Osteuropa und 185 Asylbewerber. »Kleinere Probleme« entstünden vor allem durch die konzentrierte Unterbringung der Ausländer an fünf Standorten, erklärte Röhl: »Für die Integration wäre es besser, wenn die Ausländer ganz normal zwischen den anderen Leuten wohnen könnten.« Die Unterkünfte würden von der Polizei überwacht, »außerdem haben sich aber auch Bürgerinitiativen zum Schutz der Ausländer gegründet.«

Die Arbeitslosigkeit der Vietnamesen und der sowjetischen Juden liegt bei neunzig Prozent. Das Bezirksamt versuche, durch Sprachkurse die Chancen dieser Gruppen zu verbessern, sagte Röhl. Außerdem habe er sich beim Senat dafür eingesetzt, den Vietnamesen nicht nur eine Aufenthaltsbewilligung, sondern eine befristete Aufenthaltserlaubnis zu erteilen.

Die »Tage der ausländischen Mitbürger in Marzahn« vom 20. September bis 24. Oktober sollen, so die Marzahner Ausländerbeauftragte Elena Marburg, »dazu beitragen, daß die Bürger nicht automatisch ‘Ausländer‚ mit ‘Problem‚ assoziieren«. Neben Diskussionen sind ein »Griechischer Abend«, ein Konzert mit jiddischen Liedern und ein »Türkischer Nachmittag« angekündigt. mh