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Weniger als die Hälfte der Deutschen akzeptieren Ausländer

Bonn (AP/taz) — Weniger als die Hälfte der Bundesbürger akzeptieren, daß viele Ausländer in Deutschland leben. Zwei Drittel der Westdeutschen halten sie aber als Arbeitskräfte für notwendig. Das ergibt eine gestern veröffentlichte für das Innenministerium durchgeführte Umfrage des Mannheimer Instituts für praxisorientierte Sozialforschung (ipos). Erstmals seit einigen Jahren überwog bei den Befragten eine eher negative Bewertung der EG-Mitgliedschaft.

In der Asylpolitik besteht dem Ministerium zufolge in Ost- und Westdeutschland nahezu völlige Übereinstimmung, daß nur eine begrenzte Zahl politisch Verfolgter aufgenommen werden sollten. Drei Viertel der Befragten nahmen demnach an, daß die meisten Asylbewerber das Asylrecht mißbrauchen, so daß sich fast ebenso viele für eine Änderung des Grundgesetzes ausgesprochen haben. Gleichwohl befürworteten 84 Prozent der befragten Ostdeutschen und 74 Prozent der befragten Westdeutschen ein Grundrecht auf Asyl.

Gegen eine Abschiebung abgelehnter Asylbewerber, denen in der Heimat Gefahren drohen, sprachen sich in Westdeutschland 57, im Osten 61 Prozent der Befragten aus. Weitgehende Übereinstimmung in Ost- und Westdeutschland herrscht in der Akzeptanz von Ausländern: 47 Prozent im Westen und 46 Prozent im Osten fanden es in Ordnung, daß viele Ausländer in Deutschland leben. Allerdings glauben dem Ministerium zufolge zwei Drittel der Westdeutschen, daß die Wirtschaft ausländische Arbeitskräfte braucht. In Ostdeutschland ist nur ein Drittel dieser Ansicht.

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