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Sattel-Fest auf und an der Alster

■ Zum Abschluß der Kampagne Rad & Stadt 92 lädt der ADFC zum bunten Treiben mit Musik und Artistik, zu Debatten und Infoständen in die Hamburger Innenstadt ein

Seltsam sind die Gestalten, seltsam ihre Gefährte, die heute die Hamburger Innenstadt bevölkern. Wenn der tolpatschige Fahrrad-Clown Pepito auf seinem gartenzwerggroßen Zweirad nicht nur Kinderherzen betören will, wenn der aus dem Komiker-Himmel zurückgekehrte Tramp, mit Melone, Bärtchen und großen Schuhen, unüblich auf dem Einrad seine Kapriolen treibt oder waghalsige Reiter ihre BMX-Räder wie wilde Pferde traktieren, dann gehören Alsteranleger und Jungfernstieg, ab 14 Uhr samt Fahrbahn, allen denjenigen, die die Rückkehr der Pedalritter gebührend feiern wollen.

Die Attraktionen, die von 10 bis 20 Uhr geboten werden, sind so vielfältig wie zahlreich. Oldtime-Jazz von den Hamburger Blackbirds of Paradise stimmt gleich am Morgen (10 Uhr) richtig ein. Am Nachmittag (ab 13.30 Uhr) locken die Sirenen mit a-capella-Konzerten. Die paritätisch besetzte Gruppe, vier Frauen und vier Männer, intoniert, musikalisch-ironisierend, traditionelles Liedgut vom Shanty bis zum Schlager. Auf dem 800. Hafengeburtstag waren sie das erste Mal zu hören, inzwischen sind sie weithin bekannt, nicht nur durch ihrer regelmäßigen Auftritte in der Schmidtschen Mitternachtsshow.

Eher charmant als besinnlich präsentieren die drei VirtuosInnen von London-Paris-New-York „Caféhaus-Musik“ (ab 16 Uhr). Dahinter verbergen sich rasante Tango-Klänge, Zigeunerswing und Hot Jazz aus dem Paris der dreißiger Jahre, aber auch Evergreens oder die schönsten Schnulzen aus aller Welt. Für einen klanglichen Abschluß sorgt die brasilianische Musik der Gruppe beleza pura, was übrigens „reine Schönheit“ bedeutet.

Nicht weniger bunt ist das Rahmenprogramm, das während der gesamten Zeit für Jahrmarkts- Atmosphäre sorgt. Das Bader-Ehnert-Kommando agiert in der Menge und fordert zum Mitmachen auf, Ingos Jonglage-Show braucht nur bestaunt zu werden und zu den Radball-Vorführungen kann frau/man sich ja vielleicht im Rikscha-Taxi transportieren lassen. taz

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