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Streit um Gymnasien

■ SPD und Grüne kritisieren Alleingang der FDP

Zwei neue Gymnasien sollen in Bremen entstehen, das hat die FDP in den Koalitionsvereinbarungen durchgesetzt. Auf ihrem kleinen Parteitag am 16.09.92 hat die FDP nun den Eindruck erweckt, sie könne als Partei die Standorte bestimmen: das Schulzentrum Huckelriede für den Süden, und das Schulzentrum Gerhard-Rohlfs-Straße für den Bremer Norden sollten es sein. „Unter regionalpolitischen Gesichtspunkten“ seien die beiden Standorte geeignet, beschlossen die Delegierten.

Ein Alleingang, kritisieren sowohl Grüne als auch SPD. Bei der vorschnellen Entscheidung der FDP seien Beiratsvoten zu den Standortvorschlägen völlig mißachtet worden. Der bildungspolitische Sprecher der Grünen, Wolfram Sailer, erinnerte: „Die Beiräte Obervieland und Neustadt haben sich gegen ein Gymnasium in Huckelriede ausgesprochen und der Beirat Vegesack hat dies für sein Gebiet ebenfalls getan.“ Zudem würden die Ergebnisse der SchulreformKommission erst zum Ende des Jahres 1992 erwartet.

Bildungssprecherin Bringfriede Kahrs (SPD) spricht von „Effekthascherei“, wenn die FDP per Parteitagserklärung Schulen zu Gymnasien ausrufe und bemängelt die fehlende Sensibilität gegenüber allen Beteiligten — Schülern, Eltern, Lehrern, Nachbarschulen und Beiräten. Man müsse „vor Ort um Mehrheiten werben“. vivA

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