: Beratungsstelle gegen Spielsucht und harte Drogen in Lichtenberg
Lichtenberg. Eine »Integrative Suchtberatung« des Bezirks Lichtenberg ist gestern auf dem Gelände des Evangelischen Krankenhauses Herzberge eröffnet worden. Damit wird nach Angaben ihres Leiters, Karl-Friedrich Schnur, das Beratungs- und Behandlungsangebot auf Menschen ausgeweitet, die von Drogen loskommen oder gegen Spiel- und Eßsucht angehen wollen.
In der seit 1981 bestehenden Beratungsstelle wurde bisher nur bei Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit Hilfe geleistet. Seit Oktober vorigen Jahres befindet sich die Einrichtung in der Regie des Bezirkes.
Die jetzige Erweiterung ist durch Fördermittel des Bundes möglich geworden, mit denen »die Hälfte der Einrichtung finanziert wird«. Dazu stehen jetzt fünf statt bisher drei therapeutische Mitarbeiter zur Verfügung. Hinzu kommt eine Sachbearbeiterin. Zu DDR-Zeiten waren in der Beratungsstelle bis zu sieben Mitarbeiter tätig.
Die Hilfe gegen Süchte nach »Stoffarten«, wie sie in West-Berlin üblich sei, werde damit in Lichtenberg nicht nachvollzogen, betonte Schnur. Man wolle anders als viele Spezialhilfsstellen die Grundversorgung an Hilfe für unterschiedliche Abhängigkeiten in einem bestimmten »Territorium« mit einem »Komplexangebot« zum Beispiel auch für Mehrfachabhängige sicherstellen. Dennoch sei man offen für Hilfesuchende auch von außerhalb. Eine ähnliche Einrichtung hatte die Caritas kürzlich in Mitte eröffnet.
Mittelfristig soll für die Lichtenberger Beratungsstelle ein freier Träger gefunden werden, weil nach dem Subsidiaritätsprinzip Beratungsangebote Aufgabe der freien Wohlfahrtspflege sind. epd
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