: Längste Mahnwache beendet
Stuttgart (dpa/vwd) — Für die Metallindustrie der Bundesrepublik ging gestern in Stuttgart die bisher längste Mahnwache vor einer Konzernzentrale zu Ende. Sie dauerte genau ein Jahr. Ort des Geschehens: Die Hauptverwaltung des Daimler- Benz-Konzerns in Stuttgart-Möhringen. Nach genau 365 Tagen Dauerprotest rollten Beschäftigte des Olympia-Schreibmaschinenwerks aus Wilhelmshaven vor der Daimler- Zentrale ihre Transparente wieder ein. Es war kein Abschied im Zorn.
Das Werk Roffhausen sei zwar nicht gerettet. Aber 2.000 Olympia- Beschäftigte hätten in der Region Wilhelmshaven wieder eine Zukunft. Und dann zogen die Mitglieder der Mahnwache nicht ohne Genugtuung ihr Fazit: „Es werden keine Massenentlassungen stattfinden, und den Beschäftigten in der Region Wilhelmshaven wird eine Perspektive geboten.“ Daß die Büroelektronik von AEG/Olympia nicht mehr zu retten war, hatten selbst die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der AEG einsehen müssen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen