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Wagner erneut angeklagt

■ Dreifacher Mordvorwurf gegen Ex-RAF-Mitglied erhoben

Karlsruhe (AP) — Die Bundesanwaltschaft hat gegen das bereits zu lebenslanger Haft verurteilte RAF- Mitglied Rolf Klemens Wagner Anklage wegen des Verdachts des versuchten dreifachen Mordes erhoben. Wie sie am Freitag in Karsruhe mitteilte, wird dem 48jährigen die Beteiligung am Sprengstoffanschlag auf den NATO-Oberbefehlshaber in Europa, General Alexander Haig, im Jahr 1979 zur Last gelegt. Laut Anklage soll Wagner bei dem Attentat der Roten-Armee-Fraktion am 25.Juni 1979 im belgischen Obourg den unter einer Brückenauffahrt deponierten Sprengsatz gezündet haben. Die Explosion verletzte drei Sicherheitsbeamte und beschädigte Haigs Wagen leicht. Nach Ansicht der Bundesanwaltschaft ist die Anklage gegen Wagner trotz der lebenslangen Freiheitsstrafe notwendig: Wenn nach 15 Jahren Haft über die Aussetzung der Reststrafe zur Bewährung entschieden werden müsse, sei das Kriterium der „besonderen Schwere der Schuld“ von entscheidender Bedeutung. Wichtig sei vor allem, ob mehrere Morde begangen und der Täter die Verbrechen eigenhändig ausgeführt habe.

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