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Die Marschierer sind unterwegs

■ Europaweite Solidarität mit Ausländern soll in Strasbourg demonstriert werden

soll in Strasbourg demonstriert werden

Die in Deutschland lebenden Ausländer wollen nicht weiter zu Sündenböcken für die verfehlte Sozial- und Wirtschaftspolitik sowie der entstandenen Wohnungsnot gemacht werden. Aus diesem Grund veranstaltet das „Komitee Langer Marsch“ einen europaweiten Sternmarsch auf das Europaparlament in Strasbourg. Im Anschluß an eine Demonstration durch die Hamburger City, brach am Samstag auch die Hamburg-Delegation in Richtung Frankreich auf. Das Motto: „Gleiche Rechte für alle - Gegen Rassismus und Faschismus.“

Nach Aufassung des Komitees tragen vor allem die etablierten Parteien die Schuld an den jüngsten ausländerfeindlichen Ausschreitungen. „Mit Diskriminierungsgesetzen und anderen Methoden wird systematisch Ausländerfeindlichkeit geschürt. Auf dieser Grundlage steigt die Zahl der Brandstiftungen, Verletzungen und Morde gegen Ausländer, werden neonazistische Organisationen auf unterschiedliche Weise unterstützt und gestärkt.“

Enttäuschung herrscht auch über das Umfallen der SPD in der Asyldebatte: „Die Politiker nehmen diesen Zustand nun zum Anlaß, um aus den Opfern Schuldige zu machen, so auch Engholm von der SPD.“ Der Kanzlerkandidat war kürzlich im Rahmen einer SPD- Klausurtagung umgefallen und kün-

1digte an, daß seine Partei nun auch einer Grundgesetzänderung des Asylparagraphen zustimmen werde.

Das Komitee hofft durch seine internationale Aktion, die auch in Frankreich, Österreich, Holland

1und der Schweiz Unterstützung findet, derartigen Entwicklungen begegnen zu können und ein Zeichen gegen den sich entwickelnden Rassismus in Europa zu setzen. Die Hamburger MaschiererInnen trafen

1gestern in Delmenhorst mit den Bremern zusammen und werden heute in Bielefeld erwartet. Am 1. Oktober vereint sich der Sternmarsch in Strasboug.

Peter Müller

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