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Martha Höhl hat jetzt Zeit

Gestern wurde Martha Höhl (Jg.'30), die langjährige Chefin der Stadtbibliothek Bremen, offiziell verabschiedet: Sie geht, nach 18 Jahren in Bremischen Diensten, davon 15 als Bibliotheksdirektorin, in den Ruhestand. Mit ihrem Namen verbunden ist die dezentrale Versorgung der Bremer Leseratten mit Büchern, die Einführung „unedler Materialien“ (Höhl) in der Bibliothek — z.B. ein Spiele-Angebot für sozial Schwache — und die Einrichtung von Leseangeboten für AusländerInnen. Die gelernte Bibliothekarin aus Dortmund („Ich mußte damals noch die zurückgegebenen Bücher sauber radieren“) mußte auch die Zeit des Stellenabbaus

hier alte Dame

Ende der 80er (69 MitarbeiterInnen mußten raus) durchstehen — „sieben Jahre Abbau und Frustration“. Die „neue Stadtbibliothek“, von der sie träumte, erlebt sie aktiv nicht mehr mit, die zentrale Infothek für den kulturellen Rundumbedarf. Ihr Haus am Schüsselkorb empfand sie immer als „die schäbigste, kleinste, unzulänglichste Bibliothek in Deutschland“.

Martha Höhls Ruhestand soll komplett sein, damit sie endlich zum Bücherlesen und Kulturkonsum kommt. Darum tritt sie von den meisten ihrer Ehrenämter zurück: Jury Literaturpreis, Rundfunkrat, Vertretung Bremens im Deutschen Literaturfond... Bus

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