: Karies durch Zahnpasta?
Karies durch Zahnpasta?
In der Zahncreme blend-a-med steckt seit kurzem wieder der Schaumbildner Natriumlaurylsulfat (NLS), der das Zahnfleisch angreift. Das bisherige milde Schaummittel Natriumstearat habe ersetzt werden müssen, weil blend-a-med geschmacklich verändert wurde, erklärt der Hersteller Procter & Gamble. Außerdem verbessere NLS die Reinigungswirkung, Zahnbeläge könnten besser abgelöst werden.
Die Argumente sind nicht neu. Schon 1987, als ÖKO-TEST zum ersten Mal alle Zahnpasten mit NLS als nicht empfehlenswert einstufte, wurden sie von der Industrie vorgebracht. Es gibt jedoch auch andere Erkenntnissse: So wird das sehr hautreizende Tensid NLS für Zahnfleischschäden verantwortlich gemacht. Nach einer amerikanischen Untersuchung kann NLS die Zähne sogar anfälliger für Karies machen. In der Giftliste der amerikanischen Gesundheitsbehörde wird NLS als „primary irritant“ geführt. Das bedeutet nichts anderes als: erregt unmittelbar Entzündungen. Für die Reinigungsleistung sind Schaumbildner wie das billige NLS oder das teurere, aber mildere Natriumstearat ohnehin nicht wichtig: Die Zähne werden allein durch die mechanische Wirkung der Zahnbürste und der Putzkörper in der Pasta gesäubert.
Gegen Natriumstearat ist nichts einzuwenden, gegen NLS schon: Achten Sie deshalb darauf, ob Natriumlaurylsulfat (englisch: sodium lauryl sulfate) deklariert ist. Damit Sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen können.
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