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Hoffnung in der Gegengeraden

■ FC St. Pauli: Fans wieder optimistisch vor dem Spiel gegen Remscheid (heute abend 20 Uhr, Wilhelm-Koch-Stadion) / Wer steht im Tor? / Und wieviele dahinter?

: Fans wieder optimistisch vor dem Spiel gegen Remscheid

(heute abend 20 Uhr, Wilhelm-Koch-Stadion)/ Wer steht im Tor? / Und wieviele dahinter?

Zuletzt konnten sie sich nur selbst feiern. Die Leistungen der Fußballer des FC St. Pauli boten wenig Grund zur Freude. Ein Zustand, der für Sven Brux, Fanbeauftragter des Vereins, unbefriedigend war. „Der Trainerwechsel von Lorkowski auf Eichkorn kann nur gut sein“, äußert sich Berufsfan Brux zu den Geschehnissen der vergangenen Woche. „Wenn die Spieler meinen, daß es mit Lorkowski nicht klappt, habe ich genügend Vertrauen in sie, dann ist es auch egal, welcher Beliebtheit sich der Coach bei den Fans erfreut“, fährt Brux fort.

Daß es zwischen den Spielern und dem Trainer gekriselt hat, war nicht erst seit dem Streit um die Auflaufprämie offensichtlich. Zur Erinnerung: Lorkowski wollte, daß die Spieler, im Falle eines Punktverlustes gegen Remscheid, ihre Prämie einer karikativen Einrichtung spenden. Selbstherrlich, sich auf den Lorbeeren des Pokaltriumphes mit Hannover 96 ausruhend, habe Lorkowski seine Arbeit verrichtet, hieß es aus Spielerkreisen. Die Schuld am Mißerfolg des Vereins hat der geschaßte Übungsleiter vornehmlich bei den Spielern gesucht. Ihm ist es indes nicht gelungen, aus seinem Kader eine Mannschaft zu bilden, die in der 2. Bundesliga konkurrenzfähig ist. Obwohl nur ein Leistungsträger, Markus Sailer, den Verein verlassen hat und zweitligataugliche Verstärkungen verpflichtet wurden.

Das ist nun die Aufgabe von Seppo Eichkorn, vormaliger Co- Trainer und Übungsleiter der Amateurmannschaft. Eichkorn, der die Profikicker schon nach dem Abgang von Horst Wohlers in der vergangenen Saison übernahm und erst durch die Verpflichtung von Michael Lorkowski ins zweite Glied zurückgestellt wurde, erwartet eine schwere Aufgabe: Er muß sich bei einem Kader von 24 Spielern auf eine Elf festlegen. Für die Wechselspielchen, der Auswechselbank als Mittel der Disziplinierung, haben die Zuschauer im Millerntorstadion längst keine Lust, und erst recht kein Verständnis mehr. Bis auf Bernie Olck fehlten bisher dem gemeinen St. Pauli–Liebhaber die Identifikationsfiguren, die diese Zielgruppe so sehr benötigt.

Einem Spieler, dem bisher Lorkowski die Treue gehalten hat, könnte es da an den Kragen gehen. Nicht erst seit der katastrophalen Vorstellung in der Pokalschlacht gegen Nürnberg gilt Torhüter Klaus Thomforde als umstritten. Schlechter als der bisherige Keeper, wird Jens Richwien wohl auch nicht halten. Auch die Saisonpremiere von Frank Wolf steht noch aus. Er gilt als einer der wenigen in der Millerntor-Equipe, die in der Lage sind, von außen einen Ball in den Strafraum zu flanken. Einfache Spielzüge, die bisher am Millerntor arg vermißt wurden. kader

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