: Falsche Vergleiche
■ betr.: "Sie hecheln der Zeitfrage einfach hinterher", taz vom 12.9.92, und "In Bosnien hilft Pazifismus nicht weiter", taz vom 8.9.92
betr.: „Sie hecheln der Zeitfrage einfach hinterher“, taz vom 12.9.92, und „In Bosnien hilft Pazifismus nicht weiter“,
taz vom 8.9.92
An den Beiträgen von Udo Knapp und Jürgen Maier zum Krieg in Bosnien ist besonders ärgerlich, daß sie nicht nur phantasielos alte Rezepte wiederholen (wer hechelt eigentlich Zeitfragen hinterher?) und in keiner Weise zu einer konstruktiven Debatte beitragen, sondern auch noch voller falscher Vergleiche und Tatsachenentstellungen strotzen. Zwei Beispiele:
Weder können die Vertreibungen in Bosnien in irgendeiner Weise mit der der Palästinenser verglichen werden (wie Jürgen Maier es tut) — schließlich gehören die verschiedenen Volksgruppen im ehemaligen Jugoslawien anders als Palästinenser und Israelis auch nach Auffassung vieler serbischer und kroatischer Publizisten zu einem Volk, und Jugoslawien stand immerhin in der Tradition einer starken panjugoslawischen Bewegung seit dem 19.Jahrhundert —, noch ist es wahr, daß die Grünen „immer Waffen für El Salvador“ gesammelt hätten (Udo Knapp). Das mag für einzelne (Udo Knapp sollte nicht ständig seine Abrechnung mit ehemaligen Weggefährten mit grüner Politik verwechseln) wohl zutreffen. Offizielle Parteipolitik der Grünen war allerdings auch gegenüber den Konflikten in Nicaragua und El Salvador immer eine Unterstützung des gewaltfreien Widerstandes, die über ein „Verständnis“ für den bewaffneten Aufstand nicht hinausging. Arnd Grewer, Bonn
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen