: Nur noch eckige Tische
■ Heute ab 17 Uhr: Kehraus im Stradiwadi / Wiederauferstehung auf dem Uni-Gelände?
„Gartenmöbel zu verkaufen“, wird auf einem kleinen ins Fenster gehängten Zettel annonciert. 40 Mark für einen Stuhl, 100 für einen Tisch. Zehn Jahre lang dienten sie geduldig in der Rentzelstraße Nummer 17, im Stradiwadi. Jetzt haben sie ausgedient.
Ab Ende September stehen Klaus Behner, Besitzer des Stradiwadi, und seine Angestellten erst einmal auf der Straße. Schon im vergangenen Herbst hatte die Katholische Hochschulgemeinde, Besitzerin der Räumlichkeiten, in denen das Stradiwadi residiert, Eigenbedarf angemeldet - jetzt wird die Kündigung wirksam. Was die katholischen Studenten vorhaben, weiß Behner nicht: „Mir wurde nur gesagt, daß im jetzigen Bühnenraum auf jeden Fall eckige Tische aufgestellt werden sollen. Die katholische Gemeinde war auch nie zu Gesprächen bereit.“ Auch der taz gab sie keine genauen Auskünfte.
Doch aller Wahrscheinlichkeit nach wird man nicht lange auf die beliebte Kombination aus Kleinkunstbühne und Café verzichten müssen: Vielleicht wird das Stradiwadi schon bald auf dem Uni-Gelände wiederauferstehen. Uni-Präsident Lüthje war von der Idee jedenfalls begeistert. Nur: „Die Verhandlungen gestalten sich ein wenig zäh - die Uni ist halt eine Behörde“, berichtet Behner. Erste Umlagerungsaktionen sind bereits in Angriff genommen worden: Eine Stahlskulptur aus dem Café-Garten wurde an die Uni geschafft. Wenn der Kontrakt dann einmal stehen wird, soll das neue Stradiwadi im Foyer des Fachbereichs Erziehungswissenschaften, am von Melle Park 8, entstehen.
Ganz fest ist die Sache noch
1nicht. Aber: “Wir wollen auf jeden Fall in dieser Gegend bleiben. Schließlich haben wir uns zehn Jahre auf Studenten ausgerichtet. Ein Stradiwadi in Ottensen oder Eppendorf könnten wir uns nicht vorstellen“, so Behner weiter.
Die definitiv letzte Vorstellung in der Rentzelstraße lieferte gestern abend Anja Moritz. Nicht ohne Grund kommt ihr diese Ehre
1zu: Schließlich hatte sie vor fast zehn Jahren ihre Karriere im Stradiwadi begonnen. Damals noch bei Aprill Frisch, die mittlerweile gerngesehene Schmidt-Gäste sind. Ob auch das nächste Stradiwadi zum Sprungbrett vieler Kabarettisten und Kleinkünstler werden kann, wird sich zeigen. Heute findet ab 17 Uhr auf jeden Fall das große Abschlußfest statt. gag
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