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Lokalkoloratur: Tom Janssen

LOKALKOLORATUR

Es war eines der letzten großen Rätsel der Hamburger JournalistInnen-Szene. „Was macht Tom Janssen jetzt“ — diese Frage tauchte zu fortgerückter Kneipenstunde zwangsläufig auf, woimmer sich mindestens zwei MitarbeiterInnen der schreibenden

Zunft versammelten. Der frühere taz-Redakteur, der zuletzt als Politikressort- Chef die Seiten der Hamburger Rundschau (HR) füllte, war nach dem Bruch mit seinem Männerfreund und HR-Herausgeber Jo Müller scheinbar abgetaucht. Selbst ehemals gute FreundInnen Janssens, wie die GAL-Abgeordnete Conny Jürgens, rätselten ergebnislos über den beruflichen Verbleib des Mitvierzigers. Nun steigt der beleibte Vielschreiber wie der Phönix aus der Asche, als Autor eines im Auftrag der Stadtentwicklungsbehörde verfaßten Stadtteil-Portraits über die Neustadt, in dem das Lebensgefühl der City-Bewohner im Vordergrund steht. Warum Kino-Freak Janssen, sonst eher ein Fan pornographischer Filme und bluttriefender Horrorstreifen für den Titel seines Neustadt-Reports den Namen des feinsinnigen Chaplin- Kunstwerks „Lichter der Großstadt“ wählte, wird allerdings sein Geheimnis bleiben. mac

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