: Hochgeschwind übern Belt
Geplant: Superschnellzüge zwischen ■ Deutschland und Skandinavien
Hamburg-Kopenhagen in zwei Stunden statt in über fünf wie heute: Das gehört zum neuesten Plan der Eisenbahngesellschaften Deutschlands, Dänemarks und Schwedens, die den Schienenverkehr zwischen dem Kontinent und Skandinavien wesentlich beschleunigen wollen. Wie die Generaldirektoren der drei Gesellschaften gestern in Kopenhagen bekannt gaben, ist das Ziel dabei eine Hochgeschwindigkeitsbahn zwischen Hamburg, Berlin, Kopenhagen, Stockholm, Göteborg und Malmö.
Voraussetzung dafür ist der Bau einer festen Verbindung über den Fehmarn Belt. Alle drei Bahngesellschaften setzen sich für eine Tunnellösung bis zum Jahre 2005 ein, die mittels eines „völlig neu entwickelten Shuttlezug-Konzepts“ auch für den Autoverkehr drastische Zeiteinsparungen mit sich führen wird. Der dänische Bahnchef Peter Langager bezifferte die Kosten eines derartigen Projektes auf 13 Milliarden Mark. Für die Deutsche Bundsbahn/Reichsbahn erklärte Heinz Dürr, aus deutscher Sicht sei eine reine Schienenlösung bei der Querung des Fehmarn Belt auch nötig, um damit zur unerläßlichen Entlastung des Straßenverkehrs beizutragen. Die Regierungen in Kopenhagen und in Bonn haben sich im Prinzip bereits für den Bau der Verbindung ausgesprochen, während die Landesregierung von Schleswig-Holstein dagegen ist.
Als ersten Schritt zur Verbesserung der Zugverbindungen sollen ab Sommer 1993 IC-3-Züge zwischen Hamburg und Kopenhagen eingesetzt werden. Darüber hinaus haben sich DSB und DB/DR auf den Einsatz gemeinsamer Lokomotiven im grenzüberschreitenden Verkehr geeinigt. Nach Fertigstellung der im Bau befindlichen Verbindung über den Großen Belt 1995/96 sollen alle Nachtzüge zwischen Hamburg und Kopenhagen über Fünen und Jütland verkehren, um so die nachts eher unangenehme Verladung der Züge auf eine Fähre zu vermeiden. dpa
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