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■ Kirche„Furchtbar nett“

Dublin (taz) — Der Bischof von Worcester hat das böse „F-Wort“ benutzt. In seiner Eröffnungsrede bei einem Seminar über die Zukunft von Ehe und Familie sagte Bischof Philip Goodrich von der protestantischen Church of England laut und deutlich „fuck“. Zu seiner Verteidigung führte er später an, daß er lediglich aus dem unsäglichen Buch „How to be a wally“ zitiert habe, um seiner Attacke gegen Promiskuität mehr Wirksamkeit zu verleihen. Der Schuß ging freilich nach hinten los. „Es ist extrem schmerzhaft, mit diesem Wort in Verbindung gebracht zu werden“, sagte Goodrich. Dennoch werde er sich nicht dafür entschuldigen, da er das „häßliche Wort“ ja nicht bei der Predigt von der Kanzel in den Mund genommen habe. Die 80 Seminar-TeilnehmerInnen waren entsetzt. Das „fördert den moralischen Verfall“, sagte ein Zuhörer. Bei dem Ex-Tory und Mitglied der Synode, Peter Bruinvels, gingen Beschwerden ein. „Der Bischof von Worcester ist ein sehr guter Freund von mir, und die Angelegenheit ist besonders traurig, weil er so furchtbar nett ist“, sagte er. „Es paßt überhaupt nicht zu seinem Charakter, er sollte sich entschuldigen.“Ralf Sotscheck

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