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Bremer Unternehmerinnen von A bis Z

■ Bremer Branchen-Telefonbuch nur für Unternehmerinnen in Vorbereitung / Redaktionsschluß 31. Oktober

Suchen Sie eine Anlagenberaterin, Astrologin, Bridge-Lehrerin, Buchhändlerin, Computerberaterin, Designerin? Lassen Sie sich lieber von einer Frau als von einem Mann einen Bodystocking oder eine Autoversicherung verkaufen, in die Geheimnisse von Laptops einweihen, auf Allergien testen oder auch massieren? Fühlen Sie sich besser aufgehoben, wenn Sie mit einer Anwältin Ihre Gerichtsstrategie planen, Ihre Steuerprobleme angehen? Vielleicht kaufen Sie auch einfach so mal gern bei einer Unternehmerin Jogging-Schuhe, Merschweinchen, Tonvasen, Reiseschmöker?

Immer mehr Frauen machen sich mit Läden oder Dienstleistungen selbständig, immer mehr Frauen lassen sich lieber von Frauen beraten, vertrauen sich lieber Frauen an, viele sind schon immer lieber zu Ärztinnen gegangen. Mit dem neuen Bremer Frauen-Branchentelefonbuch will die Journalistin Beate Ramm jetzt die Suchenden und die Anbietenden zusammenbringen; am 31. Oktober ist An

Frau mit

Locken

Beate Ramm, Unternehmerin für Unternehmerinnen F.: K.H.

nahmeschluß für die Werbeanzeigen der selbständigen Unternehmerinnen, für die Geschäfte in Frauenhand.

Klar: Das Frauen-Branchenbuch soll eine Alternative zu den Gelben Seiten sein. Aber nicht nur. Diesmal, bei der dritten Bremer Auflage, wird es zum A-5-Format und dicker als in den Vorjahren. „Das wird ein Heft für Entdeckungsreisen“, sagt

Beate Ramm. Anders als bei den Gelben Seiten müssen Frauen nicht schon unbedingt exakt wissen, was sie suchen, sondern können einfach mal herumstöbern: Yoga oder Akupunktur? Gestalttherapie oder Selbsthilfe?

Sie selbst hat, womöglich als einzige in Bremen, das dicke gelbe Branchenbuch von A bis Z richtig durchgelesen, um Unternehmerinnen und amit mögliche Anzeigen-Kundinnen ausfindig zu machen und dann anzuschreiben. 800 Adressen waren die Ausbeute; nicht viel eigentlich, und viele Chefinnen sind mit abgekürztem Vornamen nicht einmal erkennbar. Von Apotheken bis Zoobedarf laufen inzwischen die Anzeigen ein. Unterbelichtet sind bis jetzt die Anbieterinnen in typischen Männerdomänen: Lackiererinnen, Dachdeckerinnen, Elektro-Meisterinnen. Und noch viel mehr „ganz normale“ Gewerbetreibende wünscht sich Beate Ramm: die Frau mit dem Blumengeschäft, mit der Reinigung, mit dem Übersetzungsbüro. Die Boutiquebesitzerin, die seit 30 Jahren ihren Laden hat und sofort einen Eintrag schaltete („Wir Frauen müssen doch zusammenhalten“), ist eher die Ausnahme. Dabei will Beate Ramm mit ihrem Projekt nicht in die Szene-Schublade gesteckt werden. Denn je vielfäliger das Heft nachher bestückt ist, um so interessanter.

Nicht nur Fließsatz-Anzeigen, auch gestaltete Werbung kommt an. „Ein Forum für gemeinsame Werbung mit profiliertem Adressatinnenkreis“, wirbt Ramm für ihr Produkt, „es liegt überall aus, wo Frauen hingehen: in Cafes, Kneipen, bei Friseurinnen, der Finanzberaterin.“

Mindestens 45,60 Mark für eine Fließsatz-Anzeige oder 513,- Mark für eine ganze Seite kann die interessierte Unternehmerin investieren für eine Eigenanzeige, die dann ein Jahr ausliegt. Das Zigarettenschachteformat kostet zum Beispiel 142,50 Mark. Wenn das Frauen- Branchentelefonbuch mit zunächst 5.000er Auflage Ende des Jahres erscheint, wird es kostenlos verteilt und bei öffentlichen Einrichtungen und natürlich bei all den Unternehmerinnen ausliegen. Eine Zensur findet übrigens nicht statt; der Woll-Laden erscheint genauso wie eine Schnaps-Fabrikantin. Oder suchen Sie eine Schuhmacherin? S.P.

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