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Torhungriger Keeper

■ München — Mönchengladbach 2:2

München (dpa) — Martin Max staunte nicht schlecht. „Was machst denn du hier“, rief er überrascht, als Gladbachs Torwart Dirk Heyne urplötzlich vor dem Gehäuse des FC Bayern auftauchte. Noch perplexer waren die Münchner über das Erscheinen des knallbunt gekleideten Hünen: Der 34 Jahre alte Ersatzkeeper wurde in den Schlußsekunden zum Schreckgespenst im Bayern-Strafraum. „Ich wollte Verwirrung stiften, das ist mir gelungen“, schilderte Heyne später die Szene, die Borussia Mönchengladbach zum 2:2 verhalf.

Als hätte er nie etwas anderes getan, nahm Heyne das Leder nach einem Eckball in der 90. Minute direkt, traf den Pfosten — Max brauchte den Abpraller nur noch über die Torlinie bugsieren. Verständlicherweise freute sich der 1,98 m große und 102 kg schwere Heyne, der anstelle des formschwachen Uwe Kamps zum Einsatz gekommen war, mehr über den Treffer als der Torschütze selbst. Ein Spurt über die Tartanbahn, eine Umarmung mit Trainer Jürgen Gelsdorf und dann quer über das Spielfeld zu den Gladbacher Fans — so jubelte der Mann des Tages im Olympiastadion. Den Entschluß, nach vorne zu stürmen, hatte er allein gefaßt: „Wir hatten nichts zu verlieren. Als ich an der Bank vorbeilief, bekam ich kein gegenteiliges Signal, da bin ich weiter.“

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