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Niedersachsen: Gas wird billiger

■ Kartellbehörde stellt Mißbrauchsverfahren gegen Konzerne ein

Die Landeskartellbehörde in Niedersachsen hat die gegen 60 Gasversorgungsunternehmen eingeleiteten Mißbrauchsverfahren eingestellt. Wie ein Sprecher des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums gestern mitteilte, hätten inzwischen mehr als 50 der des Mißbrauchs verdächtigten Versorgungsbetriebe ihre Preise zwischen vier und 15 Prozent gesenkt, andere eine Preissenkung zum 1. Januar 1993 angekündigt.

Die Behörde hatte aufgrund einer Preisumfrage bei allen 82 niedersächsischen Gasversorgungsunternehmen festgestellt, daß für die Belieferung eines typischen Abnehmers in einem Einfamilienhaus sehr unterschiedliche Preise gefordert wurden. Die Spanne reichte von jährlich 1.445 Mark bis 1.951 Mark. Dies hatte bei den Kartellwächtern zu dem Verdacht geführt, daß die Unternehmen ihre marktbeherrschende Stellung mißbräuchlich zu Lasten ihrer Kunden ausnutzten.

Sämtliche Gasversorgungsunternehmen hatten den Verdacht mißbräuchlichen Preisverhaltens zurückgewiesen. Viele Betriebe hätten sich darauf berufen, sie stünden vor allem mit den Anbietern von leichtem Heizöl in einem starken Wettbewerb. Auch die Heizöl-Anbieter stünden untereinander in Wettbewerb. Deshalb könne von einer marktbeherrschenden Stellung der Gasversorger und einem Mißbrauch nicht die Rede sein. Das Wirtschaftsministerium will den Gasversorgungsmarkt auch in Zukunft kritisch beobachten. dpa

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