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Zeitungskongreß '92

■ Ost-Verlegerverbände aufgenommen

Berlin. Eine zweitägige Jahrestagung des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat gestern in Berlin begonnen. Während einer internen Tagung der Delegiertenversammlung als des höchsten Beschlußorgans des Verbandes wurde dabei zunächst beschlossen, die ostdeutschen Verlegerverbände in den BDZV aufzunehmen.

Zur Eröffnung des Zeitungskongresses '92 warnte BDZV-Präsident Wilhelm Sandmann vor drohenden Gefahren für die Unabhängigkeit der Presse. Die Verleger, so sagte er, befürchteten vor allem von EG-Regelungen einen Angriff auf die Werbefreiheit, die die ökonomische Grundlage der Zeitungen und Zeitschriften darstelle. »Es darf keinen Zweifel daran geben, daß frei produzierte und frei vertriebene Waren auch frei beworben werden können.«

Zeitungen seien existentiell darauf angewiesen, Erfolge beim Verkauf von Anzeigen zu erzielen. In diesem Sinne stelle das geplante Verbot von Tabakwerbung durch die EG-Kommission eine Bedrohung nicht nur der ökonomischen Grundlagen dar. »Denn ohne Vertriebs- und Anzeigenerfolge gibt es keine publizistische Leistung.« Das Verbot einzelner Produkte würde »zum Einfallstor für eine Verbannung weiterer Produktwerbung«. Sandmann regte zum Thema europäische Harmonisierung an, Zeitungen nicht länger mit einer Verbrauchssteuer zu belasten, sondern wie die elektronischen Medien durch die Einführung des Mehrwertsteuernullsatzes zu entlasten. dpa

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