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Lehrstellen nicht so beliebt

Sorgen um die Zukunft mittelständischer Betriebe macht sich die CDU-Abgeordnete Helga Mack. Bereits 1991 wurden 1500 Lehrstellen nicht besetzt, im Juni '92 waren in Hamburg gar noch 4624 Ausbildungsplätze vakant. Vor allem in den Berufen Betonbauer, Zimmerer, Straßenbauer, Maurer und Uhrmacher seien Engpässe zu befürchten. Schuld daran sei nicht allein der Geburtenrückgang, sondern eine SPD-Bildungspolitik, die ein „Auseinanderdriften von Bildungssystem und Beschäftigungschancen“ zur Folge habe. So waren 1991 nur 10159 Jugendliche an einer Lehre interessiert. Dagegen bewarben sich 29085 Menschen für ein Studium (5300 wurden zum Wintersemester genommen). Darüberhinaus kehrt jeder dritte Azubi seiner Lehrwerkstatt den Rücken. Um dies zu ändern, fordert die CDU-Politikerin eine attraktivere Berufsschule. Dort müßten der Lehrermangel abgebaut und zusätzliche Fremdsprachen und Qualifikationen für Abiturienten angeboten werden. Einen entsprechenden Antrag will Helga Mack bei den Haushaltsberatungen einbringen. Jetzt, wo's eng wird, sollen übrigens auch jene verstärkt gefördert werden, die in den 80ern in den Jugendarbeitslosigkeits-Statistiken ganz oben standen: Ausländer und Mädchen. kaj

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