Spritzenautomat am Eck abmontiert

■ Handlung mit „Symbolcharakter“ gegen offene Szene

Der Spritzenautomat des Vereins „Kommunale Drogenpolitik“ am Sielwalleck ist gestern abmontiert worden. Damit ist eine zwei Wochen alte Vereinbarung der Ressorts Inneres und Gesundheit umgesetzt worden — demnach sollten zur „Rückbildung der offenen Drogenszene“ die Spritzenautomaten „als Kristallisationspunkt der Szene in Brennpunkten abgebaut werden“. Der Automat am Ortsamt bleibt, ebenso der Spritzentausch in der Weberstraße und in der Schmidtstraße.

„Das hat sicherlich Symbolcharakter“, sagt die Sprecherin des Gesundheitsressorts, Andrea Frenzel-Heiduk. „Im Rahmen der AIDS-Prävention ist der Spritzenautomat allerdings unabdingbar: er wird nicht ersatzlos aufgegeben, sondern nun wird ein Ersatzstandort gesucht.“

Bis zum 15. Oktober soll die Standortfrage geklärt sein, so der 2. Vorsitzende des Vereins „Kommunale Drogenpolitik“, Raimund Suchland: „In einem Gespräch mit der Gesundheitsbehörde ist mir zugesichert worden, daß das auf der Beiratssitzung in Bremen- Nord geklärt werden soll.“ Aber: „Ich halte es für fatal, erst den Automaten abzubauen und dann nach einem Standort zu suchen." Es habe Zusagen des Ressorts für einen zusätzlichen Spritzenautomaten in Bremen-Nord gegeben. Suchland: „Der Standort Sielwalleck ist keine heilige Kuh — aber wir wollen einen im Viertel.“ Dagegen Frenzel- Heiduk: „Der neue Standort soll auf keinen Fall im Viertel sein.“ skai