Soundcheck

■ The Cure / Wayne Horvitz & The President / Gabriele Hasler Group

SOUNDCHECK

Gehört: The Cure. Eine Tempelruine diente als Kulisse. Mittendrin in blau-rotem Scheinwerferlicht stand er, Robert Smith, Sänger von The Cure. Vor der ausverkauften Alsterdorfer Sporthalle drängelten sich derweil die Kajalstift-verschmierten Pseudo-Roberts. Der echte Robert und seine vier Freunde involvierten die Massen in ihr arg ramponiertes Seelenleben. Klangbrei der letzten Platte Wish wechselte sich ab mit den Smash- Hits der restlichen Platten (Three imaginary Boys - Love Song). Zwei Zugabenblöcke, die in einer Endlosversion von „Forest“ endeten, schlossen das Konzert nach zweieinhalb Stunden ab. kader

Heute abend: Wayne Horvitz & The President. „Die Tatsache, daß ich in die Richtung der Avantgarde, der Postmoderne oder was auch immer eingeordnet worden bin, ist lediglich eine Reflektion des konventionellen Geschmacks, aber nicht eine Beschreibung dessen, was ich mache“, sagt Wayne Horvitz. Seine vielschichtigen Kompositionen entfalten sich auf vielen Klangebenen, irgendwo zwischen indonesischer Gamelan-Musik und 'schonungslosem' Rhythm'n'Blues; er baut Brücken zwischen rauhen Stadtklängen und melodischer Landidylle. Das Quintett The President ist eigentlich sein 'Hobby'; seine Arbeit ist, für Filme, Theaterstücke und für andere Musiker, wie das Kronos Quartet, zu komponieren. Nikos Theodorakopulos

Fabrik, 21 Uhr

Heute abend: Gabriele Hasler Group. Zwei Frauen musizieren in Begleitung von fünf Männern: Die Sängerin Gabriele Hasler und die Pianistin Elvira Plenar. Beide haben auf der Grundlage des traditionellen Jazz eine intensive, experimentelle Musik erarbeitet. Die 1957 in Wiesbaden geborene Gabriele Hasler zählt neben Lauren Newton zu den wichtigsten 'neuen' Stimmen des deutschen Jazz. Heute singt sie Gedichte des deutschstämmigen rumänischen Dichters Oskar Pastior. Seine Poesie ist ein fast dadaistisches Spiel mit Worten, das nicht nur auf die Benutzung der Sprache als Mittel der Kommunikation zielt. Nikos Theodorakopulos

Studio 10 des NDR, 20 Uhr