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Spuren im Beton

■ Autofahrerin zerstörte neue Fahrbahn der A 1

Spuren im Beton

Autofahrerin zerstörte neue Fahrbahn der A 1

Wer von uns war nicht schon in Versuchung, statt der sich im Baustellenwirrwarr auf der A 1 urplötzlich auftuenden Ausfahrten die Baustelleneinfahrt zu nehmen? Ihr ist es am Mittwoch abend nun passiert, dieser 56jährigen Bremerin mit ihrem Verkaufslastwagen für Pommes Frites.

Eigentlich wollte sie in Bremen-Uphusen raus. Was dann geschah, schildert die blumige Feder der Polizeipressestelle so: „Im Verlauf der Baustellenverschwenkung fuhr sie irrtümlich in den Baustellenbereich, wobei sie das Verkehrszeichen 250 (Verbot für Fahrzeuge aller Art) und aufgestellte Sperrschranken mißachtete (und 5 Barken niederwalzte, d. Red.). Auf ihr Fehlverhalten aufmerksam geworden, gelang es ihr aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens nicht mehr, sich wieder in den Fließverkehr einzuordnen.“

Zum Stehen kam der Wagen erst vor einer großen Betoniermaschine — und 400 Meter weit hatten die Autoräder ihre Spuren auf der frisch gegossenen Betondecke hinterlassen. Das Auto mußte die Dame bis gestern stehenlassen. Rein stautechnisch dürfte das vorbeistehende Autofahrervolk genügend Zeit gehabt haben, die Kunst im öffentlichen Raum zu bewundern. Gerüchte rankten sich auch um eine Aktion verquerer Umweltschützer. Gestern wurde das festgefahrene Auto aus dem Beton gehievt.

Der Seelenfrieden der Pommes-Fahrerin dürfte vorerst gestört sein — der angerichtete Schaden beträgt im besten Falle 100.000 Mark, sollte ein Abfräsen der Spurrillen möglich sein. Dann allerdings wird es eine neue Autobahn ohne Gewähr geben: Die Baufirma wird spätere Haftung ablehnen, denn durch das Fräsen könnten im Nachhinein Haarrisse entstehen. Womöglich muß aber die kaputte neue Fahrbahn auf den ganzen 400 Metern nochmal betoniert werden — und das könnte bis zu 1 Million Mark kosten. Bleibt nur zu hoffen, daß die Dame sich nicht einfach nur am Stau vorbeimogeln wollte. skai

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