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Chemie-Industrie in der Rezession

■ Deutliche Einbrüche; Ertragsrückgang um 30 Prozent

Frankfurt (AP) — Die chemische Industrie in Westdeutschland geht nach den Angaben von Verbandspräsident Wolfgang Hilger mit großen Schritten in die Rezession. Anstelle der sonst üblichen Belebung nach der Sommerpause gab es in diesem Jahr deutliche Einbrüche, wie der Vorstandschef der Hoechst AG gestern in Frankfurt sagte. Es sei davon auszugehen, daß auch die Beschäftigtenzahlen weiter sinken.

Die Produktion im September ging laut Hilger vor allem in der anorganischen Chemie und bei den Kunststoffen zum Teil dramatisch zurück. Konkrete Zahlen nannte er aber nicht. Während die Herstellung jedoch von Januar bis August im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum noch um 2,1 Prozent gestiegen war, sank sie im September so stark, daß für die ersten neun Monate insgesamt nur noch ein Plus von gut einem Prozent angegeben wurde.

Gleichzeitig sanken den Angaben zufolge die Erzeugerpreise von Januar bis September im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres um durchschnittlich zwei Prozent. Der Umsatz in diesem Zeitraum ging um ein Prozent von 126,1 auf 125 Milliarden Mark zurück. Die Erträge sanken weiter um „deutlich über 30 Prozent“. In den ersten neun Monaten dieses Jahres arbeiteten 588.000 Menschen in der chemischen Industrie, nach 595.000 in den ersten drei Quartalen 1991.

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