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Nicht immer nur Männer

■ betr.: Der nächste Bundespräsident sollte eine Bundespräsidentin sein

Der nächste Bundespräsident sollte eine Bundespräsidentin sein

Die nächsten Wahlen zur BundespräsidentIn sind zwar erst für das Jahr 1994 vorgesehen. Doch schon seit Mitte 1991 werden in den Parteien Überlegungen angestellt, wer der nächste BundespräsidentIn werden soll und es sind auch schon verschiedene Namen dafür im Gespräch. Bei denen, die als nächster BundespräsidentIn im Gespräch sind, handelt es sich durchweg um männliche Politiker aus den Reihen der CDU, SPD, CSU und der FDP.

Nachdem bisher immer nur Männer dieses höchste Staatsamt bei uns ausgeübt haben, ist es jetzt an der Zeit, daß eine Frau dieses Staatsamt ausübt. Und nachdem die Parlamentsparteien das PräsidentInnenamt bisher untereinander ausgekungelt haben, halte ich es jetzt auch für angebracht, für dieses Amt einen Vorschlag aus dem Volk zu unterbreiten. Und weil die Grünen den Bundespräsidenten bisher noch nicht gestellt haben, sind die Grünen jetzt an der Reihe, den PräsidentIn zu stellen. Darum schlage ich hiermit Petra Kelly von den Grünen als nächste BundespräsidentIn vor.

Sollte jemand einwenden wollen, die Grünen seien eine viel zu kleine Partei, um den Präsidenten zu stellen, weise ich darauf hin, daß die etwa gleich kleine FDP den Präsidenten mit Theodor Heuß und Walter Scheel schon zwei Mal gestellt hat.

Petra Kelly ist für dieses hohe Amt besonders geeignet, weil sie politisch fortschrittlich denkt, ohne dabei aggressiv zu sein. Zudem hat sie in den Jahren ihres politischen Wirkens bewiesen, daß sie mehr als die anderen Kandidaten, die für dieses Amt gehandelt werden, über menschliche Reife und persönliche Glaubwürdigkeit verfügt. Außerdem hat Petra Kelly sich auch durch ihr großes Engagement für den Natur- und Umweltschutz verdient gemacht. Obendrein wäre Petra Kelly für dieses Amt auch deshalb die richtige Besetzung, weil sie durch ihre Persönlichkeit und Menschlichkeit viel dazu beitragen könnte, das gespannte gesellschaftliche Verhältnis im Inneren zu entkrampfen und das Bild Deutschlands im Ausland zu verbessern.

Petra Kelly ist auch deshalb besonders für dieses Amt geeignet, weil sie aus eigenen Mitteln in Höhe von 100.000 Mark eine Hilfsorganisation für krebskranke Kinder gegründet hat. Dagegen haben die bisherigen Gattinnen der Bundespräsidenten immer nur die Bevölkerung dazu aufgerufen, etwas für Hilfsbedürftige zu spenden und sich dabei als SchirmherrInnen betätigt. Dieter Krampitz,

Wedemark-Bissendorf

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