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Dioxin-Mülltonnen an der Unterweser

■ Konditionierungsverfahren gescheitert

Die Rechung ging nicht auf, der Dreck bleibt da. Diese unangenehme Erfahrung mußte jetzt der Landkreis Wesermarsch mit dioxinhaltigem Müll machen. 160 Tonnen Asche mit dem Seveso-Geift werden „auf noch nicht absehbare Zeit“ weiterhin auf dem Betriebsgelände der ehemaligen Firma Karl Kalk KG in Nordenham (Landkreis Wesermarsch) lagern. Der Oberkreisdirektor des Landkreises Wesermarsch, Geert Latz, teilte am Montag in Brake mit, zwei unter Aufsicht des Technischen Überwachungs-Vereins (TÜV) Hannover, erprobte Konditionierungverfahren, die die Asche unschädlich machen sollten, seien gescheitert. Zur Zeit werde ein neues Verfahren gesucht, mit dem das in 2.100 Fässern verpackte giftige Material vor der Einlagerung in der nordhessischen Untertagedeponie Herfa-Neuenrode (Landkreis Hersfeld) behandelt werden soll. Die Deponie hatte die vom Umweltministerium angeordnete Einlagerung der Fässer wegen der Bildung eines explosiven Wasserstoffgemisches abgelehnt.

Die Kalk KG hatte bis 1989 in einer Pyrolyse-Anlage Kabelreste verbrannt und dabei Dioxin freigesetzt. Nach Messungen des TÜV enthält die Asche bis zu 108 000 rpt 108 000 Nanogramm Dioxin pro Kilogramm. Der vom Bundesgesundheitsamt als unbedenklich ermittelte Richtwert liegt bei 1 000 Nanogramm pro Kilogramm. Deshalb sollte das vergiftete Material im vergangenen Sommer in Hessen eingelagert werden. dpa

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