: Mehr Morphiumtherapien
■ Ärzte kümmern sich nicht um Schmerzen
Für eine adäquate Schmerzbehandlung und den Ausbau der Morphintherapie für Schwerkranke setzt sich die in Bremen beheimatete Gesellschaft für würdiges Leben und Sterben im Alter, „Pro Senectute“, ein. Bisher befaßten sich die Ärzte zu wenig mit der Schmerztherapie und seien bei der Verordnung von entsprechenden Präparaten zu zurückhaltend, klagten Vertreter der Gesellschaft am Dienstag vor Journalisten. In der Ärzteschaft sei ein Wandel in dieser Frage bislang nur vereinzelt festzustellen.
Zur besseren Betreuung von Angehörigen und Sterbenden will die Gesellschaft ein ambulantes Hospiz einrichten. Das Ziel, in Bremen ein festes Haus als –Sterbehospiz“ zu gründen, habe derzeit wegen mangelnder finanzieller Unterstützung in der Hansestadt bislang wenig Chancen.
Pro Senectute wurde 1985 mit der Idee gegründet, selbstaktive Altenkultur zu fördern. Seit 1987 verfügt die rund 200 Mitglieder starke Organisation über eine Beratungsstelle. In der Beratung liegt ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit. Vor allem die Angst vor einem langen Leidensweg bewege die Senioren, aber auch deren junge Angehörige.
Pro Senectute hat deshalb eine „Patientenverfügung“ erarbeitet, in der die Patienten festlegen können, unter welchen Umständen sie unter anderem lebensverlängerde medizinische Maßnahmen abelehnen. Mit aktiver Sterbehilfe befaßt sich Pro Senectute nicht. dpa
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