: Lokalkoloratur: Konstantin Wecker
LOKALKOLORATUR
Daß er kein Kind von Traurigkeit ist, daraus hat Konstantin Wekker nie einen Hehl gemacht. Gestern stellte der bayrische Barde in der Hamburger Musikhalle seinen autobiographischen Roman Uferlos vor. Mit der ihm eigenen Koketterie beschreibt der exzessfreudige Liedermacher („Genug ist nicht genug“) seinen Weg in die Kokain-Sucht, seine schönsten und schlimmsten Erfahrungen mit der Schickeria-Droge und den schwierigen Abschied. Er habe sein Glück ins Unermeßliche steigern wollen, berichtet der Sänger, doch paranoide Anfälle hätten ihn auf den rechten Weg zurückgeführt. Nun ist er geläutert, der ehemals böse Bube. Er habe gelernt, daß er Menschen nicht nur für seine Zwecke instrumentalisieren dürfe, gestand er gestern wenig kleinlaut. Suchterfahrungen hochglanzvermarktet: Konstantin Wecker, wieder clean und geschäftstüchtig. mac
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen