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Geländeboden wie ein Schweizer Käse

Die dreijährige Modellphase des Umweltzentrums Karlshöhe läuft Ende des Jahres aus, im November wird der Senat entscheiden, wie es weitergehen soll. Einig sind sich der Trägerverein (die im Zentrum engagierten Umweltgruppen und -vereine) und die Umweltbehörde zumindest in einem Punkt: Es soll weitergehen. Aber wie?

Ein Teil der bisherigen Aktiven hat sich zu einer „Arbeitsgemeinschaft Umweltzentrum Karlshöhe“ zusammengeschlossen und will neuen Wind in den Laden bringen. Dem bisherigen Trägerverein werfen die Dissidenten „Mangel an Konzept“ vor.

Ursel Beckmann vom Verein „Mit Sonne fahren“ sieht Defizite darin, daß Projekte auf der Karlshöhe individuell nebeneinander und ohne gemeinsamen Leitfaden durchgeführt wurden. Es könne nicht angehen, „daß dort jeder nach seinem Hobby vor sich hinpütschert“. So hätten die Amphibienfreunde inzwischen das Gelände mit Teichen durchlöchert wie einen Schweizer Käse. Die Solarmobilfahrerin fordert, die einzelnen Projekte müßten „zu einer schlüssigen Gesamtheit vernetzt“ werden.

Die Umweltbehörde will sich stark machen dafür, daß das Umweltzentrum als festes Projekt weiterbetrieben und ausgebaut wird. „Wir brauchen und wollen die ehrenamtliche Arbeit“, betont Helgrit Fischer-Menzel, Leiterin der Grundsatzabteilung. So viel ehrenamtliches Engagagement könne die Behörde mit ein paar Leuten gar nicht ersetzen. Aber die Umweltbehörde wolle künftig mehr Einfluß nehmen und die Arbeit des Umweltzentrums „professionalisieren“; die Stelle eines Geschäftsführers ist ausgeschrieben.

Die Flächen für das Umweltzentrum und einen integrierten Landschaftspflegehof soll der Entwurf für einen Bebauungs- und Grünordnungsplan sichern, der am kommenden Montag in der Bezirksversammlung Wandsbek öffentlich beraten wird (Montag, 19.Oktober, in der Wandsbeker Allee 55a, Beginn 17.30 Uhr). VM

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