Musikalische Mahnung

Am Sonntag vor 50 Jahren erließ Hitler den sogenannten Kommandobefehl über die „restlose Ausrottung“ der Partisanen. Mit diesem Befehl wurden die Kommandierenden aller deutschen Einheiten dazu verpflichtet, jeden Gefangenen, den sie für einen Partisanen halten wollten, sofort zu erschießen und alle sogenannten Sabotagetrupps „bis zum letzten Mann niederzumachen“. Dieser Vernichtungsfeldzug vornehmlich gegen die osteuropäischen Widerstandsbewegungen betraf auch die Zivilbevölkerung der besetzten Gebiete in schrecklichem Ausmaß, da schon der Verdacht der Konspiration genügte, um ganze Dorfgemeinschaften zu erschießen.

Aus Anlaß dieses fürchterlichen Datums veranstaltet die St.Jacobi- Kirche am Sonntag abend ein Gedenkkonzert mit dem Minsker Kammerorchester. Unter der Leitung des jungen Dirigenten Timur Mynbajew spielt das weissrussische Orchester neben Händels letztem Concerto grosso Trauermusik von Paul Hindemith, einen Monolog von Alfred Schnittke und von Schostakowitsch die Kammersinfonie „Gegen Krieg und Faschismus“, die er während der Bombenangriffe in Dresden komponiert hatte. tlb

Sonntag, St.Jacobi-Kirche, 20 Uhr