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Diskriminierend

■ zu: CDU: Senatorin Uhl ist überfordert, taz vom 26.9.

Die institutionalisierte Gewalt gegen Frauen macht natürlich auch vor einer Senatorin nicht halt. Ich empfinde es als eine üble Form der Frauendiskriminierung, in welcher Art und Weise Frau Uhl öffentlich vorgeführt wird. Es ist zwar richtig, daß SenatorInnen für chaotische Zustände im eigenen Ressort verantwortlich gemacht werden. Ich hätte mir nur gewünscht, daß das auch für Männer in derartigen Positionen gilt. Wie allgemein bekannt, sind die Staatsräte für die Organisation und die Verwaltungsabläufe eines Ressorts verantwortlich. Frau Uhl wurde bei Amtsantritt eine ihren Wünschen entsprechende Staatsrätin verweigert, obwohl seit Jahren bekannt ist, wen sich die Bremer von den Hamburgern haben aufschwatzen lassen.

Jetzt gibt es endlich eine Frau an der Spitze des Arbeitsressorts, die auserkoren ist, die Suppe auszulöffeln! Bei Übernahme des Sozialressorts wurde Frau Uhl eine ähnliche 'Behandlung– zuteil. Wer sich erinnert: Damals wurde ihr die gewünschte Staatsrätin — Frau Bittscheid-Peters — mit dem Hinweis verweigert, eine Entscheidung bis zum Ausgang der nächsten Wahl zurückstellen zu wollen. Nach der Wahl wurde im Sozialressort nach langem suchen - in Bremen soll es ja keine senatorable Frau bei der SPD gegeben haben — eine dem Staatsrat genehme Senatorin gefunden.

Anne Albers

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