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Der Kopf Gottes

■ Turbulenzen um Diego Maradona

Berlin (taz) – Unliebsame Bekanntschaft mit den Realitäten in seiner argentinischen Heimat machte Fußballstar Diego Armando Maradona. Als er nach dem obligatorischen Gerichtsbesuch wegen seines Kokainverfahrens zu Fuß durch die Straßen von Buenos Aires ging, traf er erst auf eine Demonstration von Pensionären, die gegen ihre miserable wirtschaftliche Situation protestierten und Maradona umgehend zum Mitmarschieren aufforderten. Dieser schützte wichtige Geschäfte vor, doch wenig später schon begegnete ihm ein weiterer Umzug, diesmal von Arbeitslosen, die etwas rabiater gestimmt waren als die Pensionäre. Sie warfen dem Fußballer vor, sich nicht für ihre Probleme zu interessieren, die Stimmung erhitzte sich, Beleidigungen flogen hin und her, jemand schlug Maradona die Mütze vom Kopf, dieser verpaßte einem aufdringlichen Demonstranten seinerseits einen Kopfstoß. Das Einschreiten von Polizisten verhinderte weitere göttliche Hand- und Kopfgreiflichkeiten.

Maradona weilte mit seinem neuen Club FC Sevilla zu einem Freundschaftsspiel gegen die Boca Juniors, wo er in seiner Jugend aktiv war, in Buenos Aires. Beim 3:2-Sieg der Spanier spielte er in jedem Team eine Halbzeit lang und schoß ein Tor für Boca.

Auch in Europa gibt es unterdessen Ärger um Maradona. Der SSC Neapel behauptet, die erste, am 2.Oktober fällige Rate für den Transfer des Spielers nach Sevilla in Höhe von drei Millionen Dollar nicht bekommen zu haben und forderte die FIFA auf, den Wechsel rückgängig zu machen. Sevillas Manager Manuel Vizcaino behauptet hingegen, Maradonas Firma „Diarma“ habe das Geld längst auf einer Bank in Lausanne hinterlegt, Neapel habe es bloß nicht abgeholt. Alles Lüge, schreit da Napoli, genau diese Schweizer Bank habe nämlich mitteilen lassen, daß keine müde Mark aus Sevilla eingegangen sei.

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