: Mit hängender Zunge...
Hafenerweiterung ■ Altenwerder: Planfeststellung noch 1992
Der Senat hält sie für „dringend erforderlich“, doch auf den Weg kommt sie nicht: die Erweiterung des Hamburger Hafens in Altenwerder. Bereits in den siebziger Jahren geplant, verschob sich das dafür nötige und vom Senat bereits mehrfach angekündigte Planfeststellungsverfahren in den vergangenen Jahren mehrfach. Ende 1992 soll nun endgültig die öffentliche Planauslegung erfolgen. Wolfgang Bekker, Sprecher des zuständigen Strom- und Hafenbauamtes: „Ich gehe davon aus, daß wir diesen Termin mit hängender Zunge einhalten können“.
Als Grund für den schleppenden Fortgang nennt das Amt die Aufnahme der Süderelb-Öffnung in das Planverfahren. Die Renaturierung des eingedeichten Flußstückes ist als ökologische Ausgleichsmaßnahme für die Hafenerweiterung vorgesehen. Doch rechnet die Wirtschaftsbehörde nicht mit einer schnellen Aufnahme der Bauarbeiten. Sprecher Heiko Tornow: „Wir werden von den Juristen 1993 wohl noch kein grünes Licht für den Baubeginn bekommen“.
Die Behörde rechnet mit zahlreichen Einwendungen und Klagen gegen ihre Planungen, die durch mehrere Gerichts-Instanzen laufen dürften. Tornow: „Entscheidend für den Fortgang der Erweiterung ist, ob die zuständigen Richter den sofortigen Vollzug der Erweiterungsmaßnahmen erlauben oder die Klagen aufschiebende Wirkung haben“. Deshalb sind im Haushaltsplanentwurf 1993 noch keinerlei Mittel für die Hafenerweiterung vorgesehen. 1994 soll dann nach Vorstellungen der Planer erstmals ein kleinerer Betrag in den Finanzplan aufgenommen werden — rund zwei Millionen Mark.
„Allerdings“, räumt Becker ein, „werden wir dann vielleicht schon über sogenannte Verpflichtungsermächtigungen Bauaufträge im Wert von 100-150 Millionen vergeben können“. Insgesamt, so schätzt der Behördensprecher, werde Hamburg bis zur Jahrhundertwende etwa eine Milliarde Mark in das ehrgeizige Projekt investieren. Marco Carini
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