: Die Angst der Kammer vor den Argumenten
Alles Wahlkampf, werfen die mächtigen DGB-Gewerkschaften auf ihren Angestelltenkammer-Sesseln den konkurrierenden Kollegen von der DAG-Minderheit vor. Alles Wahlkampf, will doch die Angestellten-Gewerkschaft im kommenden Jahr versuchen, wieder die Mehrheit in der Kammer zu erringen. Ja und? Was reden diese Gewerkschafter einen ordentlichen Wahlkampf schlecht? Ohne Wahlkampf gibt es keine Demokratie, es gibt nur gute und schlechte Argumente.
Wenn der Kammer-Vorstand auch nach zwei Monaten nicht in der Lage ist, die Vorwürfe einer chaotischen internen Finanzverfassung zu widerlegen, dann hat er schlechte Argumente. Die Vertagung der Antworten und der Maulkorb für den Abteilungsleiter erweckt den bösen Verdacht, daß die DGB-Vertreter auf nachlassende Aufmerksamkeit spekulieren. Die interne Aufarbeitung, so erklärte der Kammer-Präsident, habe zeitweise darunter gelitten, daß wegen der Fernseh- Fußballübertragungen die Sitzungen zu kurz gewesen seien.
Wenn der Wahlkampf zwischen DAG und DGB dazu führt, daß derart Licht ins Dunkel der Kammer kommt, dann — bitteschön — gebt mehr Wahlkampf! Klaus Wolschner
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