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Berliner Trichter-betr.: "Maaaaaaaastricht" von Bernd Müllender", taz vom 15.10.92

betr.: „Maaaaaaaastricht“ von Bernd Müllender, taz vom 15.10.92

Die taz ist gut. Das beweist sie uns immer wieder. So wie jetzt. Kaum schlägt sie ein neues Kapitel Enthüllungsjournalismus auf, indem sie einem staunenden Volk und dessen dickfelligen VertreterInnen erklärt, ja geradezu eintrichtert: Maastricht ist nicht Maastricht!, sogleich eifern ihr RadiokommentatorInnen und FernsehsprecherInnen der verschiedenen Sender nach. Wo es vorher ein beinahe einheitliches Festhalten am Maas, am deutschen Maß der Dinge gegeben hat, da strampeln sich nun immer mehr Lernbereite und Aufklärerische ab, in fließender Rede die früheren Anhängsel tricht und trichter nicht mehr zu kurz kommen zu lassen. Das gelingt auf Anhieb nicht immer und hört sich zuzweilen spaßig an: wenn sich in ein und demselben Nachrichtensatz Maaaastricht und Maastriiicht gegenüberstehen. Wie Kopf und Schwanz eines Esels. Oder wie Kohlscher Führungsanspruch und Europas Rest. Unüberhörbar aber das redliche Bemühen der redenden Zunft, sich mit dem taz-Berliner Trichter wenn schon nicht das Wissen um die Ursachen, so doch Zug um Zug (und „ohne Behuf der lateinischen Sprache“) die Kunst der richtigen Betonung des Störrischen einzugießen. Köstlich, dieser Nachahmungseffekt. [...] Ulrich Stryjewski, Peine

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