■ Tennis: Große Töne von BB
Stockholm (taz/dpa) – Ganz so vorlaut wollte er dann doch nicht sein. Also wurde zum Auftakt der Stockholm Open gegen Jonas Svensson gewonnen und erst dann kamen die großen Töne: „Ich kann nicht mitspielen als Nummer 15, sondern will und muß es probieren, Nummer eins zu sein oder in diese Richtung zu gehen.“ Nachdem er das erste Halbjahr regelrecht verschlafen hatte, verspürt Boris Becker angeblich wieder eine unbändige Lust am Tennis und das unwiederstehliche Bedürfnis, wieder die Nummer eins zu werden.
Das naheliegendste Ziel ist aber erst einmal, das ATP-Finale der besten acht Tennisprofis in Frankfurt zu erreichen. Angeblich möchte Becker das Tennisjahr in der Heimat beschließen, tatsächlich locken ihn wohl die dort satt zu vergebenden ATP-Punkte, die er bitter nötig hat. Eine Chance auf die Qualifikation für Frankfurt hat der auf Platz zehn abgerutschte Becker aber nur, wenn er in Stockholm und in der nächsten Woche beim Turnier in Paris-Bercy jeweils mindestens das Halbfinale erreicht. Vor allem in Stockholm hat er viele Weltranglistenpunkte zu verteidigen, da er das Turnier im letzten Jahr gewonnen hatte.
Mit seinem ungefährdeten 6:4, 6:2-Erfolg über den Schweden Jonas Svensson steht er zumindest schon im Achtelfinale von Stockholm, in dem heute der Israeli Amos Mansdorf sein Gegner sein wird. „Meine Form ist wieder etwas besser als vor zwei Wochen in Tokio. Auf die Art und Weise, wie ich gespielt habe, kann ich bauen“, urteilte der 24jährige Titelverteidiger nach dem erfolgreichen Start und hofft weiter auf einen dicken Batzen der insgesamt 1,3 Millionen Dollar Preisgeld.
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