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Unterm Strich

Der griechische Architekt und Städteplaner Johannes Despotopoulos (Jan Despo) ist, wie erst jetzt bekannt wurde, am 1.Oktober im Alter von Alter von 83 Jahren in Athen gestorben. Dies teilte die Berliner Akademie der Künste, deren Mitglied Despotopoulos war, am Dienstag mit. Der Architekt schuf vor allem Gemeinschafts- und Kulturzentren, Theater- und Kongreßbauten und soziale Einrichtungen in Athen, Tripolis und Tessaloniki. Despotopoulos studierte am Bauhaus in Dessau und an der Technischen Hochschule Hannover, hatte an der TH in Athen eine Professur inne und war von 1958 bis 1965 als Vorsitzender des Städtebausektors maßgeblich an der Planung der griechischen Hauptstadt beteiligt.

Fast vierzig Jahre nach dem Tod des Malers Henri Matisse brach eine Nonne ihr Schweigen. Aus Anlaß der New Yorker Matisse-Retrospektive im Museum of Modern Art gab die 71 Jahre alte Ordensschwester Jacque-Marie gegenüber der Pariser Zeitung Le Figaro ihre Erinnerungen an den berühmten Maler preis. Zwischen 1942 und 1945 war sie Matisses Modell und enge Vertraute gewesen. Im November 1942 wurde die damals 21jährige von einer Arbeitsvermittlung für Pflegepersonal an das Krankenlager des Malers geschickt: „Er war ein alter Mann, der im Bett lag“, erinnert sie sich im Figaro. Nach kurzer Zeit genesen, rief Matisse das junge Mädchen erneut zu sich, um Modell für ihn zu sitzen. Er habe sie nie gebeten, nackt für ihn zu posieren, betont die Dominikanerin, nur ihre Haare habe sie sich täglich waschen müssen, „damit sie glänzend und locker waren“.

In London werden die großen Dramen von William Shakespeare jetzt als Zeichentrickfilme bearbeitet. In leicht konsumierbaren 30-Minuten-Versionen sollen die berühmten Stücke wie „Hamlet“, „Macbeth“ oder „Romeo und Julia“ ab dem 9.November weltweit im Fernsehen und Kino präsentiert werden. Das sendungsbewußte Kulturprojekt erfreut sich gar königlicher Unterstützung: „Millionen in aller Welt können so mit Shakespeares großer Weisheit, seinem Verständnis und seiner Sicht der Welt in Kontakt kommen“, erklärte Prinz Charles, der die gezeichneten Dramen als Vorsitzender der Royal Shakespeare Company durchaus begrüßt.

Mit einer großen Operngala wird am 7.November die neue Konzertreihe „Leipziger Kaufmannskonzerte“ im Gewandhaus der Messestadt eröffnet. Auf dem Programm stehen Arien und Duette aus den Opern „Turandot“, „Manon Lescaut“, „Madam Butterfly“ und „Tosca“. Die Kaufmannskonzerte sollen auf die Urspünge des Orchesters verweisen, das vor 250 Jahren von 16 Leizpiger Kaufleuten gegründet worden war, teilt das Gewandhaus mit. Ob sich angesichts der leeren öffentlichen Kassen heuer womöglich wieder einige merkantile Mäzene zur Rettung der Kunst einfinden, ist noch ungewiß.

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