: SchriftstellerInnen wollen in Asylbewerberheimen lesen
■ Ab 9.11. jede Woche/ Aufruf für bundesweite Demonstration am 8.11. veröffentlicht
Wuppertal (AP) – Die Erinnerung an die Pogromnacht von 1938 macht den Anfang: Am 9.November startet die Aktion „Eine Nacht in Deutschland“. Von da an wollen deutsche Schriftsteller und Schriftstellerinnen jeden Samstag Lesungen in Asylbewerberheimen abhalten, „solange samstags in Deutschland Heime überfallen werden, denn die schändlichen Übergriffe fanden überwiegend an Wochenenden statt“. So heißt es in einer Erklärung der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft, die diese Aktion ins Leben gerufen hat.
Bisher haben zugesagt, mitzumachen: Reiner Kunze, Siegfried Lenz, Wolf Biermann, Sarah Kirsch, Monika Maron, Jürgen Fuchs, Erich Loest, Sten Nadolny, Eva Demski, Wolfgang Hilbig, Uwe Kolbe, Chaim Noll, Peter Schneider, Herta Müller, Hans Joachim Schädlich, Dieter Wellershoff und Rolf Hochhuth. Gleichzeitig sind die BürgerInnen derjenigen Städte, in denen die Samstagslesungen jeweils abgehalten werden, dazu aufgerufen, sich zu solidarisieren und an den Lesungen teilzunehmen.
Die Aktion wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels unterstützt. Außerdem beteiligen sich an ihr die „Initiative gegen Gewalt und Fremdhaß“, in der sich 60 deutsche Buchverlage zusammengeschlossen haben, und die deutsche Janusz-Korczak-Gesellschaft.
Gestern wurde der Text des Aufrufs für die bundesweite Großdemonstration gegen Ausländerhaß und Fremdenfeindlichkeit am 8.November in Berlin veröffentlicht, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten stattfindet. Die taz dokumentiert den Text auf Seite 10
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