Wer spielt im Werder-Tor?

■ Reck oder Gundelach — Rehhagel verrät sein Geheimnis nicht

Preisfrage in Bremen: Wer spielt im Werder-Tor? Die Antwort kann nur Otto Rehhagel geben, doch der Trainer hüllte sich 24 Stunden vor dem Bundesligaspiel am Freitag (20.00 Uhr) gegen Wattenscheid 09 in Schweigen. „Wie das bei uns üblich ist, gibt es eine Stunde vor dem Anpfiff die Aufstellung“, wich der Trainer auch am Donnerstag nicht von seinen Prinzipien ab.

Doch will er glaubwüridg bleiben, dann muß Oliver Reck ins Tor zurückkehren, und Hans-Jürgen Gundelach, der bei seinem Debüt in München beim 3:1 des Fußball- Europapokalsiegers über FC Bayern so hervorragend gehalten hat, sitzt wieder auf der Bank im Weserstadion. In einem Interview ließ Reck bereits durchblicken: „Ich bin sicher, daß der Trainer mich wieder aufstellt. München war eine abgesprochene Maßnahme.“

Auch Mananger Willi Lemke ließ keine Zweifel aufkommen: „Für mich ist die Sache klar, Oliver spielt.“ Dabei hatten sich bei einer Umfrage von Radio Bremen etwa 83 Prozent der Hörer gegen Reck ausgesprochen, der nach mehreren Patzern in der vergangenen Saison beim Publikum nicht mehr das große Vertrauen genießt. „Ich bin immer noch davon überzeugt, ein guter Torwart zu sein. Außerdem entscheidet beim SV Werder die Leistung. Das sind bei der Aufstellung die entscheidenden Kriterien“, meinte Oliver Reck, der aber stärker als in den Vorjahren die Konkurrenz spürt: „Einen Freibrief habe ich auch nicht. Wenn der Trainer mit mir nicht zufrieden ist, dann erhält sicherlich Gundelach seine Chance.“

Der Kampf um die Nummer eins in Bremen hat jedoch nicht das Interesse bei den Fans geweckt. „Der Vorverkauf hat eher wegen unseres Sieges in München angezogen, aber Wattenscheid 09 ist kein Zuschauer-Magnet“, erklärte Manager Lemke, der mehr mit den Planungen für das Rückspiel im Europapokal bei Sparta Prag am nächsten Mittwoch und mit dem darauffolgenden Pokalschlager gegen Borussia Dortmund beschäftigt ist.

Hans-Joachim Zwingmann/dpa