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Ökologie in Paragaphen

■ Gutachten über Umweltschutz beim Bau

Auf eineinhalb Kilo schätzt Bausenatorin Eva-Maria Lemke-Schulte ein dickleibiges Gutachten, mit dem die Voraussetzung für mehr Umweltschutz beim Bau geschaffen werden soll. „Ökologisierung der Landesbauordnung“ heißt das Werk, das von Fachleuten aus Bremen und Berlin für die Ressorts Umwelt und Bau erstellt wurde. Drei Ziele formulierte Umweltsenator Ralf Fücks gestern auf einerr Pressekonferenz für die neue Landesbauordnung: Der Verbrauch von Energie, Wasser und Boden soll verringert, Altlasten vermindert und gefährliche Baustoffe vermieden werden. Fücks: „Ökologische Standards müssen in die Bauordnung integriert werden.“ Zum Beispiel so: Bislang wird die Wasserrechnung verbrauchsunabhängig erstellt. Die Folge: Wer in einem Mehrfamilienhaus wenig Wasser verbraucht, zahlt für die Wasserverschwendung anderer mit. Tritt die neue Bauordnung inkraft, wird Bauherren vorgeschrieben, Wasserverbrauchszähler einzubauen und Wassersparautomaten zu installieren. Dadurch alleine könnte bei Neubauten der Wasserverbrauch um bis zu 40 Prozent reduziert werden.

Weitere denkbare Neuerungen, die allerdings erst noch in den politischen Gremien und mit der Bauwirtschaft diskutiert werden sollen, könnten sein: Eine Änderung der Stellplatzverordnung, um autofreie Bereiche schaffen zu können, ein weitgehendes Versiegelungsgebot, Energiesparmaßnahmen und die Schließung von Müllschächten in Großwohnanlagen. „Bremen hat bei der Bauordnung einen großen Nachholbedarf“, meinte der federführende Gutachter, Professor Rudolf Schäfer von der TU Berlin. Mit dem jetzt vorgelegten Gutachten allerdings wäre Bremen ein Stück voraus.

Bis zur Umsetzung wird allerdings noch Zeit vergehen. Die ökologische Landesbauordnung soll, so Lemke-Schulte, im Februar 1994 die bislang an den Begriffen von Recht und Ordnung orientierte alte Fassung ersetzen. hbk

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