■ Mediabazaar: "Einspruch" mit Rechts-Rock nicht live
Berlin (taz) – Sat.1-Moderator Ulrich Meyer verlor am Donnerstag abend kein Wort darüber, daß die Anschrei-Sendung mit der Rechts-Rockband „Störkraft“ aus Sicherheitsgründen bereits am Nachmittag aufgezeichnet worden war. Erst einer der Musiker der Neonazi- Band, die sich gegen Rio Reiser und Joy Fleming verteidigten, wies die ZuschauerInnen darauf hin. Sat.1 hatte den Termin vorgezogen, weil bereits am Mittwoch abend ein Buttersäure- „Anschlag“ auf den Veranstaltungsort passiert war. Vor dem Veranstaltungsort war am Donnerstag Nachmittag auch Polizei aufgezogen. „Einspruch“ wird wöchentlich aus der „Kulturbrauerei“ im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg übertragen. Die Betreiber der „Kulturbrauerei“ hatten vor der Sendung vergeblich versucht, die Produktionsgesellschaft „Meta“ zur Unterlassung der Sendung zu verpflichten. Sie wollen sich jedoch weitere rechtliche Schritte vorbehalten. Der Vertrag zwischen „Meta“ und der „Kulturbrauerei“ ist auf zwei Jahre geschlossen und könne einseitig gekündigt werden, wenn die Sicherheit auf dem Gelände gefährdet sei, so die Geschäftsführerin. Die Leute von der „Kulturbrauerei“ protestierten in einem Schreiben an Moderator Meyer gegen den „Mißbrauch“ ihres Veranstaltungsorts für Sendungen, in denen Rechtsextreme auftreten. In „Einspruch“-Sendungen waren auch schon der Rep-Chef Schönhuber und Bürger aus Rostock aufgetreten.
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