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Liechtensteins Thron wackelt

■ Premierminister besoffen/ Wird Absolutismus abgeschafft?

Vaduz (AFP) — Dem liechtensteinischen Ministerpräsidenten Hans Brunhart ist der Führerschein entzogen worden, nachdem er in der Nacht zum Donnerstag in angetrunkenem Zustand einen Autounfall verursacht hatte. Ein Regierungssprecher sagte, er wolle seine Arbeit „in einigen Tagen“ wieder aufnehmen. Gut unterrichtete Kreise wollten wissen, daß der Regierungschef am Abend zuvor seinen Sieg über Fürst Hans Adam II. im Streit um ein Referendum über den Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) etwas zu intensiv gefeiert haben könnte. Hans Adam II. hatte sich am Mittwoch abend dem Willen des Volkes gebeugt und einem Volksentscheid am 11. und 13.Dezember zugestimmt. Erstmals in der Geschichte des Fürstentums hatten zuvor rund 2.000 Demonstranten ihr Staatsoberhaupt ausgebuht, nachdem dieses gedroht hatte, das Parlament und die Regierung aufzulösen.

Am Donnerstag hatte sich der Ärger in dem Zwergstaat noch nicht beruhigt. Wie es hieß, wurden in den Parteien ernsthafte Bestrebungen laut, die Verfassung zu ändern, damit sich der Fürst nicht erneut als absoluter Monarch gebärden könne.

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