: Eine gute Idee für das Ende des Schulkampfes
Einen Schulkampf hält eine kleine Gesellschaft wie die Bremens nicht gut aus. Die SPD hatte die Schulreform in den 70er Jahren mit klassenkämpferischem Impetus als Kriegserklärung der Benachteiligten gegen die Privilegien des Bildungsbürgertums begonnen, in den 80er Jahren allerdings nur noch phantasielos und starrsinnig verteidigt. Die Koalitionsvereinbarung der Ampel lebt noch von diesem Geist: Die FDP will zwei Gymnasien und alles andre ist ihr egal, alles andere ist eben SPD-Klientel.
Daß die Schulreformkommission mit auswärtigen Experten sich diesem Streit nicht untergeordnet hat, könnte eine Chance für den festgefahrenen Schulkampf sein: Sie will nicht zurück zu der alten Alternative „Gymnasium oder Volksschule“, sondern das Stufenschulsystem aus seiner Sackgasse herausholen und moderne Schulvielfalt herstellen.
Wenn der Senat den Vorschlag für fünf und nicht nur zwei Gymnasien „neuen Typs“ annimmt und wenn die Schulbehörde das nicht nur als Kulisse versteht, hinter der sie die alte Politik weitermachen kann, dann könnte in Bremen wieder ein guter schulpolitischer Konsens wachsen. Klaus Wolschner
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