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■ betr.: "Des Engels General", taz vom 27.10.92

betr.: dito

Ja, wir wollen die ganz private Abrüstung! Beginnen wir mit Mathias Bröckers PC, mit diesem „fatalen Knopf“, dieser „Knarre im Nachttisch“, deren Benutzung die Absonderung perfider Kommentare bewirkt. Nicht, daß das Ende des Bröckerschen Schreibzwangs das Ende des globalen Wahns zur Folge hätte, aber vielleicht führte es zur ganz persönlichen Erlösung des M.B. – nachdem die Ruhigstellung auf der letzten Seite der taz zwischen den „Gurken des Tages“ offensichtlich nicht zur Heilung geführt hat. Jeder der Schreibakte Bröckers' ist ja auch ein verzweifelter Hilferuf an die Leserschaft, ein Zeichen der Sehnsucht nach „innerer Verwandlung“, nach der befreienden Aufforderung: „Sei endlich still!“

[...] Die taz (...) präsentiert die schäbige Rechnung: Anstand und Beharrlichkeit zahlen sich nicht aus in einer desolaten Gegenwart, die man auch ohne „personale Paranoia“ bereits für den „Ernstfall“ halten könnte. Dr. Carl Freytag, München

Sicher, der Artikel von Mathias Bröckers enthält so einiges Nachdenkenswerte. Aber seine beiden letzten Sätze setzen ihn ins Aus.

Schon – bei vielem, was in der Welt geschieht, gibt es auch den Blickwinkel einer Komödie. Die ganze Weltzerstörung selbst: der Mann, der emsig an einem Ast sägt, auf dem er selber sitzt! Aber diese Ebene der Betrachtung darf nicht die Hauptebene sein.

Wenn die Hauptwahrnehmung nicht auf das Leid und die persönliche Tragik gerichtet ist, auch auf den eigenen Schock, den das auslöst und das Mitempfinden – dann hebt der Betrachter ab und wird selbst entmenschlicht.

Wie der Pseudo-Esoteriker, der sagt: „Macht nichts, dein Leid ist Karma.“ Volker Dangers, München

[...] Das ist ja alles so wahr! Pazifisten mit Damenrevolvern! Erschießen Engel der Friedensbewegung. Deutschland, Deutschland!

Ich mußte an meinen Vater denken, der schon seit zehn Jahren tot ist, aber auch Offizier in der Bundeswehr war. Er war ziemlich rechts, auf jeden Fall gegen Pazifisten und Gewerkschaften, hatte aber keine Pistole im Nachttisch, konnte nicht mal rohes Fleisch in der Küche anfassen, geschweige denn ein Huhn ausnehmen oder einem Fisch die Augen auslutschen.

Was lernen wir daraus? Ich weiß es wirklich nicht. Auf jeden Fall war Dein Kommentar äußerst erhellend und nützlich. Auf dem Weg zurück ins Büro (belgischer Regen, kein Schirm dabei) habe ich mir mit der taz dann sogar noch die Haare trocken halten können. Da siehste mal! Diether Petter,

La Hulpe/Belgien

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