Radiodays

Montag

Die heitere Karriere-Erziehung hat keinen Respekt vor der zarten Jugend! Das spürt auch die kleine Vera. Im Kindergarten fällt sie auf, weil sie der „Tante“ keinen Berufswunsch nennen kann. Vera schämt sich und zieht aus, in der Großstadt einen Beruf zu finden. Sie schaut dem Mannequin, dem Rahmenvergolder, dem Tierpfleger, Zugabfertiger und der Bühnenbildnerin über die Schulter und kommt zum Entschluß, daß sie von allem ein bißchen sein möchte. Der „Ohrenbär“ begleitet Vera auf ihrer Odyssee. (SFB1, NDR4 und WDR4, 19.30 Uhr; MDR, 18.50 Uhr).

Der Weißen Rose widmet Ulrich Chaussy seine O-Ton- Collage schuldig. schuldig. schuldig. (BR2, 20.05 Uhr). Zwar wurde der harte Kern der Widerstandsgruppe gefaßt und hingerichtet, es gibt jedoch Mitstreiter, die das Auffliegen der Weißen Rose überlebten. Als Ärzte, Juristen, Kaufleute und Lehrer versuchten sie das zu entwickeln, was ihre ermordeten Freunde gefordert hatten: einen „brauchbaren Staat“.

Ein Hörspiel als Beispiel purer Rundfunkhistorie ist vom DS-Kultur ausgegraben worden. Doch leider erst um 1.00 Uhr nachts ertönt Der Ruf von Hermann Kasack. 1932 produziert, wurde es nach Hitlers Wahl zum Reichskanzler – unautorisiert – umgeschrieben und zum NS-Propagandastück verwurstet.

Dienstag

Zu den Leidenschaften des Komponisten Maurizio Kagel zählt neben der Musikgeschichte auch die „Geschichts-Geschichte“. Und da er außerdem als „kolonialisierter Argentinier“ einen speziellen Blick auf den Expansionsdrang Alteuropas hat, erarbeitete Kagel eine musikalische Retourkutsche. Um einem Stamm aus Amazonien, der das Mittelmeer entdeckt und „befriedet“, geht es in der Komposition Mare Nostrum um 21.00 Uhr auf WDR3. GeHa