: Jeder Dritte ist ein Käfer!
■ Wissenswertes über Blatthornkäfer und Coccinella dolcissima
dolcissima
Sie können in 1000 Metern Höhe fliegen, in menschlichen Därmen hausen, kommen bisweilen in noblem Metallic-Schwarz daher und ihre deutschen Vertreter sind zu 41 Prozent vom Aussterben bedroht. Die Rede ist von Käfern. Seit dieser Woche werden die kleinen chitingepanzerten Viecher in einer Ausstellung im Zoologischen Museum präsentiert.
Zu sehen gibt es viel Interessantes und teilweise sehr Erstaunliches über die größte Tiergruppe unseres Planeten. Bekannt sind bisher 350000 verschiedene Käferarten — Schätzungen über die unbekannten Arten gehen bis zu 35 Millionen, jede dritte bis vierte Tiergattung ist ein Käfer.
Die stets sechsbeinigen Wesen fressen fast alles und können sich sogar durch Blei und Zinn bohren. Auch in „Luftplankton“ sind sie zu finden, im südlichen Indien rücken sie vorzugsweise Kindern parasitär zu Leibe. Dort sind es Blatthornkäfer, die sich von Kot ernähren und so eine außerordentlich ergiebige Nahrungsquelle erschlossen haben.
Leider ohne lebendes Beispiel sind die Bombardierkäfer zu begutachten. Der Brachinus crepitans kann in seinen Hinterleibsdrüsen verschiedene chemische Stoffe produzieren, die in „Explosionskammern“ zu einer Knallgas-Reaktion führen. In der Kammer herrscht eine Temperatur von bis zu 100 Grad. Einige Arten können auf diese Weise bis zu 30 mal pro Minute ihre Feinde vertreiben.
Zu sehen ist auch der sehr seltene Coccinella dolcissima, der in mitteleuropäischen Kinderzimmern zu Hause ist. Es handelt sich hierbei um den Schokoladen-Marienkäfer, die Ausstellung ist somit auch
1für Kinder geeignet. gag
Noch bis zum 10.Januar93 (Martin- Luther-King-Platz 3): dienstags bis freitags von neun bis 18 Uhr, am Wochenende zehn bis 17 Uhr. Eintritt frei.
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